Brustkrebsvorsorge – kann man der Mammografie trauen?

MRT (Kernspin)
MRT (Kernspin)

Brustkrebs ist die häufigste Krebsform bei Frauen und in 2009 sind über 17.000 Frauen in Deutschland daran gestorben. Trotz eines staatlichen Früherkennungsprogramms scheint die Anzahl der Neuerkrankungen und Mortalitäten nicht dauerhaft sinken zu wollen. Liegt das an der verwendeten Technik oder nutzen nicht genügend Frauen die ihnen angebotenen Vorsorgeuntersuchungen?

 

Im "Journal of Clinical Oncology" wurde 2010 eine Studie veröffentlicht, die die verschiedenen Methoden zur Erkennung von Brustkrebs miteinander verglich. Dabei wurden 687 Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich jeweils mit einem MRT – auch Kernspin genannt–, einer Mammografie und einem Ultraschall untersucht. 27 dieser Frauen erkrankten in diesem Zeitraum tatsächlich an Brustkrebs und nur zwei dieser Fälle wurden im MRT nicht erkannt. Das entspricht einem Anteil von 93 Prozent. Die Mammografie und der Ultraschall konnten hingegen nur in etwa ein Drittel der Fälle den Brustkrebs diagnostizieren.

 

Diese Studie führte dazu, dass die Leitlinien der Brustkrebsvorsorge, die vorsehen, dass die MRT nur zusätzlich zur Mammografie eingesetzt wird, infrage gestellt wurden. Gegen die Mammografie spricht, neben der veröffentlichten Studie, die zeigt, dass die Mammografie eine geringere Erfolgsrate hat, auch die Strahlenbelastung, der Frauen bei dieser Methode ausgesetzt werden. Es hat sich bereits gezeigt, dass Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko anfälliger für Schäden, die von Röntgenstrahlen ausgelöst werden, sind. Deshalb werde, wenn gerade diese Personengruppe bereits in jungen Jahren mithilfe von Röntgenstrahlen untersucht würde, die Entwicklung des Krebses sogar noch beschleunigt. Ärzte fordern deshalb, statt der Mammografie die MRT als übliche Methode zur Früherkennung von Brustkrebs zu nutzen. Die Krankenkassen verlangen jedoch auch noch nach zwei übereinstimmenden Studien mehr Beweise, bevor sie in Erwägung ziehen, die teureren Kernspinuntersuchungen für alle Patientinnen zu übernehmen.

Bildquelle: www.flickr.com CC-BY digital cat

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